Geistliches Wort

Sommer. Sand im Haar. Eisflecken auf dem T-Shirt. Salz auf der Haut. Träume im Herzen. Wohin zieht es Dich? In den Schatten, an den Strand, ans Meer, ins oder aufs Wasser? In die Ferne? Blickst Du schon auf das, was kommt, nach dem Sommer, oder bist Du ganz im Hier und Jetzt?

Sommer 2016. Ich reise nach Bosnien-Herzegowina. Es wird eine Reise, die mich nachhaltig bewegen und beeindrucken wird. Sarajevo. Hauptstadt und Kleinod. Hier ruft der Muezzin zum Gebet, dort erklingen die Kirchenglocken. Auch eine Synagoge ist nicht weit entfernt. Ich schlendere vorbei am Hotel Europe Richtung Markt. Menschen wuseln und wimmeln an Ständen, Tourist:innen ebenso wie Ortsansässige, Fremde und Bekannte. An einer Stelle wird an jedem Tag von morgens bis abends Schach gespielt. Ich genieße es. Den Trubel ebenso wie die Ruhe in einer der Moscheen. Gleichzeitig: Menschen in meinem Alter erzählen mir vom Krieg. Geschichten, die ich vorher nur von meiner Oma kannte. Zerstörungen durch Granateneinschläge säumen die ganze Stadt. Vier Jahre war Sarajevo abgetrennt von der Welt. Einzig ein geheimer Tunnel und eine Luftbrücke sicherten manches Überleben.

Mostar. Stari Most. Eine Stadt, eine Brücke. Der Krieg zerstörte die über 400 Jahre alte Brücke. Direkt danach wurde sie mit viel Liebe zum Detail und Augenmerk aufgebaut und 2004 wiedereröffnet. Als UNESCO-Weltkulturerbe ist die Brücke „zu einem Symbol der Versöhnung und internationalen Zusammenarbeit geworden und zum Symbol für das Zusammenleben von verschiedenen religiösen, kulturellen und ethnischen Gemeinden“.

„Zieh in das Land, das ich Dir zeigen werde!“ So hat es Gott zu Abraham gesagt. Wenn Gott es heute zu Dir sagte – wie stellst Du Dir das Land vor, das Gott Dir zeigen will? Wie lebten wir alle gemeinsam dort in diesem Land? Vielleicht, ja, vielleicht wäre es so...

„So wird es sein: Bevor sie rufen, werde ich antworten, während sie noch reden, werde ich sie erhören. Wölfin und Lamm werden einträchtig weiden, der Löwe wird wie das Rind Stroh fressen,
aber die Schlange: Staub ist ihr Brot. Niemand tut etwas Böses oder Zerstörendes, spricht Gott.“ (Jes 65,24-25)

Ihre und Eure Pastorin Daniela Meyer, Juni 2025

Sommerpredigtreihe 2025: "Ich glaube - Ich glaube nicht" - BEKENNEN UND BEKENNTNIS

Bekennen heißt, öffentlich Stellung zu beziehen – die eigene Sicht auf die Welt und den Glauben zu zeigen, auch wenn es unbequem ist.

In der Geschichte der Kirche gab es bedeutsame Bekenntnismomente: das klassische Glaubensbekenntnis, die Reformation, der Kirchenkampf gegen das NS-Regime oder auch kirchliche Stellungnahmen zu politischen und gesellschaftlichen Fragen in jüngerer Zeit.

Unsere Predigtreihe greift diese Tradition auf. Sie beleuchtet das Thema Bekennen und Bekenntnis aus theologischer, spiritueller, ethischer und politischer Perspektive – und lädt zur Auseinandersetzung ein.

Mitveranstalterin ist die Nikolaigemeinde. Die Reihe beginnt mit einem gemeinsamen Gottesdienst am 27. Juli in der Pauluskirche und endet am 31. August in der Nikolaikirche am Alten Markt. An den vier Sonntagen dazwischen laden wir Sie ein, zwischen den parallel stattfindenden Gottesdiensten in der Nikolaikirche und der Heiligengeistgemeinde zu wählen.

Ein detailliertes Programm erscheint im Juli.

EIN SOMMER SEGEN

Segen für dich, wenn du Eis isst, die Sonne über dir scheint, du die Sommerfrüchte genießt.

Segen für dich, wenn du deinen Alltag hinter dir lässt, in den Urlaub fährst, du dir Zeit für Erholung und Entspannung nimmst.

Segen für dich, wenn dein Sommer nicht strahlt, du traurig bist, du dich einsam fühlst.

Segen für dich, wenn du auf dem Handtuch am Strand liegst, du im Meer badest, du auf der Wiese im Park sitzt.

Was auch immer du erlebst.

Gott segne deinen Sommer und behüte dich! Amen.

Pastorin Isa Gattermann

 

 

Sand

Wie der Sand...

Ein untrügliches Zeichen für das Ankommen des Sommers ist die wortwörtliche Häufung von Sand in der Wohnung. Trotz aller Gründlichkeit beim Ausschütteln von Kleidung und Ausschütten von Schuhen schafft es dieses Element tausendfach von den Stränden und Spielplätzen ins Haus. Das ist lästig, aber doch fasziniert mich Sand.
Im Sand wird deutlich, wie Natur, Jahreszeiten und Wetter über Millionen von Jahren an etwas wirken. Aus einem festen großen Stein schleifen und mahlen Wasser und Wind über einen unerklärbar langen Zeitraum Sand. Ich lasse warmen Sand durch meine Finger rieseln und mir wird klar: Gott wirkt seit einem Zeitraum an diesem Sand, der die Geschichte der Menschheit um ein Vielfaches übersteigt. Sand gibt es seit Menschengedenken und in unfassbarer Zahl. Das wird in einer der bekanntesten Verheißungen der Bibel aufgenommen. Gott sagt Abraham zu, dass seine Nachkommen so zahlreich
sein werden, wie der Sand am Meer, und dass sie gesegnet sein werden (1. Mose 22). 

Beim Sand in meinen Händen oder unter meinen Füßen wird mir klar: Diese Verheißung Gottes gilt auch mir. Ich bin gesegnet. Obwohl ich nur einer von so vielen Menschen bin, ist Gott für mich da. Obwohl ich nur einen winzigen Zeitraum auf dieser Erde bin, begleitet mich Gott, dass es mein Leben überspannt. Wie der Sand am Meer ist – so ist Gott für mich da.

Pastor Tim Schedel

Aus dem Gemeindeleben

Aktuelles

Führungen auf den Paulusturm ab dem 21. Juni

Unser Angebot zur Kieler Woche: Wir bieten Führungen auf den Paulus-Kirchturm an – Sie genießen den einzigartigen Ausblick über Stadt und Förde.

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"100 Jahre Heiligengeistgemeinde in der Pauluskirche"

Wir feiern „100 Jahre Heiligengeistgemeinde in der Pauluskirche“
Einladung zum Gottesdienst am 22. Juni um 10 Uhr, anschließend erweiterter Kirchkaffee. Geplant ist eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Pauluskirche, ab 14 Uhr Turmführungen.

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Neue Konzertreihe - TURMSERENADEN

Dienstag, 10. Juni, 19 Uhr in oder bei der Pauluskirche am Niemannsweg
TURMSERENADE: SOMMERLICHES KONZERT mit dem TrioChor

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